Monday, 23 April 2012

1 Jahr Finecast und kein Ende des Shitstorms in Sicht?

Seit Games Workshop einen Teil seines Metall-Sortiments auf Finecast umgestellt hat, ist mittlerweile knapp ein Jahr vergangen. Magabotato nahm dies vor kurzem als Anlass, um eine Diskussion loszutreten sowie in ihrer Sendung darüber einleitend zu berichten (Folge 73, Zeitindex 1:50 – 7:10). Leider schossen sie dabei meiner Meinung nach großtenteils am Unmut der Spieler und den Gründen dieser ewigen Diskussion vorbei. Selten hat wohl ein Thema die Spielergemeinschaft so polarisiert und selbst die alljährlichen Preisdiskussionen sind harmlos im Vergleich zu dem Shitstorm, der kurz nach dem Finecast-Release einsetzte und bis heute anhält. 

Ich möchte hiermit nun mein persönliches Fazit nach einem Jahr Finecast ziehen und meine Meinung zu dem Thema speziell an drei Punkten festmachen:

Die Vermarktung 

Als Marktführer in dem Nischensegment „Tabletop“ nimmt Games Workshop schon seit vielen Jahren eine Sonderrolle ein und diese zeichnet sich insbesondere durch die Hassliebe der Hobbyisten zu dem Unternehmen aus. Nicht alles was GW in der Vergangenheit gemacht hat, stieß durchweg auf breite Zustimmung, doch letztlich konnte GW immer wieder durch Qualität und Beständigkeit überzeugen. In Bezug auf Finecast erschienen im Vorfeld vollmundige Ankündigungen. Diese ließen viele Spieler- und Sammlerherzen höher schlagen und zunächst klang alles zu gut um wahr zu sein. Hier zwei Beispiele vom GW-Blog (Originalzitate mit Unterstreichungen meinerseits): 
Games Workshops Aufgabe, die besten Miniaturen der Welt herzustellen, hat eine neue Dimension erreicht. ... Besuche dein lokales Hobbyzentrum, um Teil dieser einzigartigen Veröffentlichung zu werden, ein Ereignis, das du nur ein einziges Mal erleben wirst! Dieser Tag wird deine erste Chance sein, die Citadel-Finecast-Miniaturen zu sehen, zu berühren und zu kaufen. ..." [Quelle]
"Letzte Woche haben wir etwas ganz Besonderes angekündigt - so besonders, dass ich es eine neue Ära im Tabletop nennen möchte, denn wir veröffentlichen Miniaturen mit einem nie dagewesenen Detailgrad - Citadel Finecast

Wow, das ist eine gewagte Aussage! Aber alles in allem ist es sehr wahr. Am 28. Mai veröffentlichen wir Citadel Finecast, extrem detaillierte Miniaturen, die noch nie so nah an den Originalminiaturen der Designer waren wie je zuvor. Man kann es schwer erklären und erfassen, doch in dem Moment, in dem du selbst eine dieser Miniaturen in der Hand hältst, wirst du verstehen, was ich meine. 

Also, was sind Citadel-Finecast-Miniaturen und warum machen wir diese Änderung? Das ist sehr einfach, Citadel Finecast ist der nächste Schritt in der Evolution der Tabletop-Miniaturen. Von Beginn an war es Games Workshops Anspruch, die Qualtität der Miniaturen ständig zu verbessern, und Citadel Finecast ist der nächste Schritt, diesem Anspruch gerecht zu werden. Es gibt keine anderen Miniaturen auf dieser Welt, die in diesem Maßstab und zugleich in dieser Qualität hergestellt werden, und wir sind sehr stolz darauf und zugleich sehr gespannt, euch Hobbyisten dort draußen diese Miniaturen zu zeigen. 

Die Citadel-Finecast-Miniaturen werden alle aus einer einzigartigen Resin-Mischung gefertigt. Für uns Hobbyisten sind das großartige Neuigkeiten. Dieses Resin ist einfach aus dem Gussrahmen zu entfernen und einfach zu bearbeiten, was den Zusammenbau der Miniaturen leichter macht als jemals zuvor. Zusätzlich ist das Material viel leichter als zuvor, und somit gehört das Stiften von schweren Flügeln und anderen schweren Komponenten der Vergangenheit an. Desweiteren ist das Material flexibler als Metall und somit widerstandsfähiger. Das sind alles fantastische Eigenschaften, doch der wichtigste Grund ist die Qualität. Das erste was dir auffallen wird, ist die unglaubliche Schärfe der Details dieser Miniaturen. Für die Mininaturenmaler unter euch (die wir ja auf die ein oder andere Weise alle sind) wird ein Traum wahr. 

Der kommende Samstag wird ein Meilenstein in der Geschichte Games Workshops. Egal in welchem Land du auch leben magst - wenn sich die Türen deines Hobbyzentrums am Samstag öffnen, werden dich über 100 verschiedene Citadel-Finecast-Miniaturen in Clampacks und Boxen erwarten. Das ist deine Gelegenheit - komm herein und überzeuge dich selbst von der atemberaubenden Qualität dieser Miniaturen und sieh, dass ich nicht übertrieben habe. Du wirst garantiert nicht enttäuscht sein." [Quelle]
Nachdem wohl die meisten von uns mittlerweile das (zweifelhafte) Vergnügen hatten Finecast in den Händen zu halten und damit zu arbeiten, klingen die obigen Zeilen regelrecht nach Hohn. Zwischen den gemachten Versprechungen und der Wirklichkeit liegen teilweise Welten. Jeden Händler der sich im Mittelalter so aufführt hätte, hätte man wohl anschließend mit Heugabeln und Fackeln aus der Stadt gejagt. 

Die Erwartungen, die GW im Zusammenhang mit der Finecast-Veröffentlichung schürte, war gigantisch und entsprechend groß war die bei vielen Hobbyisten daraufhin eintretende Ernüchterung. GW hat sich im Zusammenhang mit Finecast in einem bis dato unbekannten Ausmaß an Arroganz und Ignoranz präsentiert. GW generiert sich als Neu- und Bessererfinder des Rades, doch dabei ist die ganze Angelegenheit stellenweise ganz schön in die Hose gegangen. Andere Hersteller sind mitunter seit Jahren mit Resinminiaturen auf dem Markt und schaffen das sogar noch besser und billiger als GW.

Weltweite Wellen der Empörung schlagen seither gegen GW’s Pforten in Nottingham, doch dort scheint bis heute nur die Devise „Totschweigen und Aussitzen“ an der Tagesordnung zu stehen. Zu der Tatsache, dass viele Onlinehändler teilweise monatelang kein Finecast wegen der mangelnden Qualität verkauften – kein Wort. Auch wurden mitunter Kommentare auf Facebook zu Finecast kommentarlos gelöscht.

Hinsichtlich der offensichtlichen Probleme bei der Qualitätskontrolle oder dem Herstellungsprozess gab es bis heute keinerlei öffentliche Stellungnahme, sondern die Problemlösung wurde stattdessen an den Kunden weitergereicht. Dieser solle die Sachen doch bitte gefälligst sofort im Laden kontrollieren und ggf. reklamieren, Bläschen können darüber hinaus nun ja auch mit dem neuen „Liquid Green Stuff“ verarztet werden. Nur leider hilft selbst das in vielen Fällen nicht mehr und die Bereitschaft GW's diese fehlerhaften Modelle sofort anstandslos umzutauschen, ist kein besonderer Service um Kunden, sondern ja wohl das Mindeste was man in einer solchen Situation erwarten kann.

Natürlich ist GW ein börsennotiertes Unternehmen und keine kleine Hobbyklitsche mehr, so dass es schwer fällt zu wissen, was in einer solchen Situation richtig oder falsch ist. Doch nach mittlerweile fast einem Jahr immer noch so zu tun, als wäre Finecast das Non-Plus-Ultra in Sachen Miniaturen ist einfach nur noch lächerlich und verärgert viele. 

Die Qualität

Eins muss ich vorab festhalten - Finecast an sich scheint kein schlechtes Material zu sein und hat mitunter seine Vorteile gegenüber Metall oder Kunststoff. GW schafft es jedoch immer noch nicht das Zeug in ausreichenden Mengen in gleichbleibender Qualität an den Mann zu bringen. 

Resin als Werkstoff ist mir durchaus vertraut. Sei es durch die Produkte des GW-Tochterunternehmens Forgeworld oder anderer Hersteller. Gerade Forgeworld ist ja durchaus auch für seinen Versatz und verbogene Teile bekannt. Unterm Strich wissen die meisten von uns aber wohl, was uns erwartet und dementsprechend kann man sich darauf einstellen, zumal der Kundenservice und die sonstige Qualität wirklich toll sind. 

Was dann aber auf einmal auf der GW-Website präsentiert wurde und in den Läden hing, spottet jeglicher Beschreibung. Ohne Ende Fehlgüsse, Bläschen, fehlende Teile, Reste der Gussformen usw. Und das bei den besten Miniaturen aller Zeiten des weltweit größten Miniaturenherstellers! In den ersten Tagen nach dem Release gab es in vielen Läden sogar eigene, größere Kartons hinter der Kasse, in denen die Clampacks mit mangelhaften Miniaturen landeten.
Selbst im GW-Webshop waren Bilder von offensichtlich fehlerhaften Miniaturen zu sehen, die erst verschwanden, als die Bilder bereits ihre Runde durchs Netz machten.
Nun mag man meinen, dass dies größtenteils dem Release geschuldet war und die Probleme mittlerweile behoben seien. Doch selbst die Miniaturen, die eigens für eine Produktion in Finecast ausgelegt sind, weisen mitunter nicht hinnehmbare Fehler auf. Aktuellstes und prominentes Beispiel dürfte hier u.a. die Jubiläumsfigur zum 25-jährigen Warhammer 40k Bestehen sein [Link 1 / 2 / 3]. Natürlich gab und gibt es bei Metallminis auch Ausschuss, doch lange nicht in einem solchen Umfang, wie es bei Finecast leider immer noch der Fall ist.

Falls man sich seine Miniatur nicht im Laden kauft und direkt vor Ort auf Fehler überprüfen kann, ist der Kauf von Finecast immer noch ein Glücksspiel. Es kann doch nun wirklich nicht GW's Intention sein, dass das Durchforsten von Boxen und Blistern nach einer qualitativ halbwegs annehmbaren Miniatur nun integraler Bestandteil des Hobbys wird?
Die auftretenden Fehler sind mitunter immer noch gravierend und es bleibt nur zu hoffen, dass GW dies bald in den Griff bekommt. Bemerkenswert ist an dieser Stelle auch, dass die Metallversionen von Finecastminiaturen bei ebay stellenweise für mehr Geld weggehen, als deren Fincecastversionen im Laden kosten und das sagt doch auch einiges aus.

Egal was für Vorteile Finecast auch haben mag, wenn meine Miniatur von Bläschen übersät ist und ganze Teile nicht ausgegossen sind, habe ich davon relativ wenig. Hinzu kommt, dass von der versprochenen überragenden Detailschärfe im Vergleich zu den früheren Metalläquivalenten nicht viel übrig bleibt. Dies haben zahlreiche Vergleichsbilder im Internet (beispielsweise hier oder hier) und auch meine eigene Erfahrung gezeigt.
Selbst falls Finecast mehr und schärfere Details aufgewiesen hätte, wem wäre das aufgefallen bzw. wem hätte das etwas gebracht? Mal abgesehen von einer kleinen Minderheit an professionellen Malern, ist die Mehrheit der Spieler doch froh überhaupt etwas Farbe auf die Minis zu bekommen. Wirklich gut bemalte Miniaturen oder gar ganze Armeen sind doch eher eine Seltenheit und das liegt nicht an den Miniaturen. Will heißen, niemand hat auf Finecast gewartet und niemand braucht es.

Die Qualität von Finecast bleibt letztlich eindeutig hinter den Erwartungen und Versprechungen zurück, so dass sich größtenteils gar nicht die Frage nach einem Für und Wider im Vergleich zu anderen Werkstoffen stellt. Finecast hat momentan noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und spielt alleine deshalb in einer ganz anderen Liga als Kunststoff, Metall oder "normales" Resin.

Der Preis

Solange die Qualität stimmt, zahlt man gerne einen "guten" Preis. Dies gilt erst Recht in einem Bereich der nicht zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen gehört, sondern sich eher unter dem Stichwort „Luxus“ einordnen lässt, wie z.B. das Tabletop-Hobby.
Einige Preiserhöhungen, die mit der Finecast-Einführung einher gingen, spotten aber jeglicher Beschreibung. Im Vergleich mit einer Metallminiatur hat man zudem das Gefühl, für ein Produkt, mit mitunter erheblichen Qualitätsdefiziten, tiefer als jemals zuvor in die Tasche greifen müssen. Ein aktuelles Beispiel ist die Biovore der Tyraniden

Das Zinnmodell kostete bis vor ziemlich genau 2 Jahren (April 2010) noch 23,50 € und der Preis stieg einen Monat später auf 26,00 €. Als nun vor knapp zwei Monaten im Jahr 2012 mit der zweiten Welle an Tyranidenmodellen das gleiche Modell aus Finecast erschien, wurde der Preis noch einmal ordentlich angezogen, sodass eine Biovore aus Finecast mittlerweile stolze 33,00 € kostet. Das ist eine Preiserhöhung von ganzen 9,50 € (40,43%) in nicht einmal zwei Jahren, wobei die Inflation in diesem Zeitraum keine fünf Prozent betrug. Neben der allgemeinen "Preistreiberei" seitens GW, ist die Finecast-Biovore somit von heute auf morgen um 7,00 € teurer geworden und kostet damit plötzlich 26,92% mehr als das gleiche Modell aus Metall! Und das wobei Finecast der vermeintlich billigere Werkstoff ist!

Letztlich stimmt meiner Meinung nach das Preis-Leistungsverhältnis in Sachen Finecast einfach nicht. Entsprechende Preissteigerungen können und werden seitens GW auch nicht mehr begründet.

* * *

An dieser Stelle muss doch auch der letzte „Fanboy“ zugeben, dass etwas gehörig falsch läuft. Alles in allem ist Finecast so wie es sich in den letzten 11 Monaten präsentiert hat und präsentiert wurde, in meinen Augen nichts anderes als pure Kundenverarsche. 
Etwas Zurückhaltung und ein offenerer Umgang mit dem Thema hätte GW gut getan und dementsprechend wären die Emotionen sicherlich nicht so hochgekocht. Die fatale Mischung aus Hochmut, Ignoranz und der traurigen Realität machte die Einführung von Finecast in meinen Augen zu einem Desaster.

Was den Frustfaktor in Sachen Finecast zusätzlich erhöht, ist die Tatsache, dass einem oft Modellalternativen (z.B. von Fremdherstellern) fehlen oder genommen werden, wenn man denn dann im GW-Laden selbst spielen möchte. Selbstmodellieren kommt schließlich wohl nur für die wenigsten von uns in Frage.

Aus den angesprochenen Gründen werde ich zwar nicht aus dem Hobby aussteigen oder mich mit einem Protestbanner vor den nächsten GW-Laden postieren, doch ich werde es wie bisher halten und einfach kein Finecast kaufen. Sollte aber irgendwann die Qualität stimmen und ich das Gefühl haben, dass Finecast seinen Preis auch wert ist, so werde auch ich mir schließlich eine Finecast Miniatur kaufen.

Es bleibt zu hoffen, dass GW die Probleme gut sowie schnell gelöst bekommt, denn mit dem neuen Kinofilm "Der Hobbit" steht eine große Bewährungsprobe an. Damit sollen sicherlich auch neue Kunden gewonnen werden und sich die Investitionen insbesondere in die nötigen Lizenzen auszahlen. Falls dann GW immer noch die Sachen nicht ordentlich hinbekommt, könnte das auch auf die anderen Systeme böse Auswirkungen haben und das wünscht sich wohl niemand ernstlich.

Wird GW wieder auf Metallminiaturen umschwenken? Höchstwahrscheinlich nicht. Es wird über kurz oder lang wohl auf ein komplettes Sortiment aus Finecast und Kunststoff hinauslaufen, wenn es nicht sogar in ein paar Jahren nur noch Bausätze und Miniaturen aus Kunststoff gibt.

Wer mag kann noch an der rechts befindlichen, nicht repräsentativen Umfrage teilnehmen. Außerdem darf nun in Form von Kommentaren zurück geschossen werden. Vielen Dank.

Edit (24.04.12): Ich habe hier noch ein recht neues, kurzes Interview gefunden, dass GW's Haltung zum Thema veranschaulicht und die Zukunft Finecasts betrifft: http://www.icv2.com/articles/news/22622.html 

Edit (02.05.2012): Die Umfrage zum Thema habe ich vorzeitig beendet, da jemand recht offensichtlich wohl keiner Statistik trauen wollte, die er nicht selbst gefälscht hat... Schade.

9 comments:

  1. Super Artikel und eine exakte Zusammenfassung des Finecast-Problems an sich. Trifft genau auf meine eigenen Erfahrungen zu. Mir ist im Prinzip auch egal ob Fincast oder Metall, solange Qualität und Preis stimmt. Wenn das irgendwann der Fall ist kaufe ich auch gerne Finecast, bis dahin komme ich aber auch gut ohne aus ;)

    Beste Grüße
    Ketharim

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  2. Sehr schöner Artikel. Es liest sich nicht wie andere - utentbrannte Artikel unzufreidener Kunden.
    Ein Automobilhersteller z.B. macht eine Rückrufaktion, wen seine Autos fehlerhat sind. Da gehts aber auch um richtig viel Schadenersatz. Im Fall von GW trifft das aber nicht zu - gekauft wie gesehen. Wenn ich in der Leitung wäre und die wirtschaftlichen Interessen verfolge wäre meine Überlegung wie folgt:
    1. wie viel kostet es das Problem zu beheben?
    2. welchen Nutzen hätte ich davon?
    3. wie viel kann ich dme Kunden zumuten?

    zu 1: teuer (evtl. neues Material oder neue Verfahren entwickeln)
    zu 2: einen leicht höheren Absatz, denn gekauft wirds ja trotzdem
    zu 3: eniges. Ich sag nur Preispolitik, FAQs, Tervigon und andere "Zweitwellen"-Modelle

    Ich denke, dass totschweigen und aussitzen genau das ist, was gemacht wird. Hat bei Helmut Kohl auch lang genug funktioniert. ^^

    Danke für den Artikel, hat mir sehr gefallen!

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  3. Danke an Euch beide!

    @Biber: Ich kann GW's Gang wie Du ebenso nicht nachvollziehen. Wie Du schon richtig aufführst, bezieht sich das ja nicht nur auf Finecast sondern alle möglichen anderen Bereiche. Wo ist denn z.B. das Problem bei einem vermurksten Codex schnell ein FAQ oder eine Profilwertänderung nachzuschieben und diese direkt zu den Codizes beizulegen, von einer direkten Einarbeitung spreche ich dabei noch nicht einmal! Die Regelwerke sind schließlich nicht die Bibel und GW ist nicht die katholische Kirche... ;)
    Grundsätzlich werden solche Updates und Überarbeitungen doch von der Kundschaft positiv aufgefasst. Einerseits wird damit nämlich gezeigt, dass dem Unternehmen das Spiel bzw. die Spielbalance an sich und andererseits auch der Spieler/Kunde wichtig ist. Wenn das Spiel gut ist und der Kunde zufrieden, sollte sowas doch auch mehr Geld abwerfen, oder?

    Naja, aber weiß weiß ich denn schon. Der gesunde Menschenverstand und die allgemeine Lebenserfahrung ist bei so etwas offensichtlich nicht gefragt.

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  4. Wirklich sehr schön geschrieben.Finde es sehr schade das es seitens GW keine Reaktion gibt,anstatt zuzugeben "Okay wir haben Mist gebaut,aber ihr solltet wissen wir arbeiten daran!"
    In der Zeit der Onlineshops drauf zu bestehen das man sich die Modelle vorher anschauen und auf Fehler kontrollieren muss ist eine Frechheit.Soll ich demnächst auch den geschnittenen Gouda aufmachen und die Scheiben nachzählen?
    Aber GW scheint bei sowas immer mehr die Kontrolle zu verlieren und sich wichtiger zu sehen als sie eigentlich sind,siehe das neue Farbsortiement,wer brauchts?Die Farben passen nicht,es ist alles unglaublich unübersichtlich usw usw,aber es war wieder eine Revolution...Schade GW das einzig gute ist momentan nur noch das Spielsystem,was nach wie vor eine Menge Spass bringt.

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  5. Lob und Anerkennung für den guten Artikel! Mir hat besonders gefallen, dass das "Totschweigen und Aussitzen" seitens GWs klar benannt wird, denn das ist meiner Ansicht nach der ärgerlichste Aspekt der ganzen Sache. Fehler kann jeder mal machen, aber man sollte auch die Größe und den Anstand haben, diese einzugestehen und zu beheben.

    EmperorNorton

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  6. Um hier mal einen anderen Blickwinkel ins Spiel zu bringen:

    Als damals die Japaner die ersten digitalen Kameras auf den Markt brachten, hat die ganze Welt - allen voran die Deutschen (die damals mit ihren mechanischen Kameras weltweiter Marktführer waren) - über die miese Qualität geschimpft (resp. sich darüber lustig gemacht).

    Heute hat sich die "Digicam" in so ziemlich allen Bereichen - auch qualitativ - durchgesetzt. Solch eine Entwicklung zahlt letztlich immer der Kunde und die Japaner wären damals reichlich schlecht beraten gewesen, die Unzulänglichkeiten ihrer eigenen Produkte (öffentlich) zuzugeben. Denn wer kann schon sagen, ob sie diese Entwicklung sonst jemals hätten finanzieren können.

    Vielleicht kommt "GW's Fiasko" von heute, morgen schon der ganzen Tabletop-Gemeinde zugute? Soweit ein kleiner Denkanstoß von meiner Seite.

    - Lion

    PS: Nein, ich bin kein GW-Fanboy. Ich spiele nicht einmal eines ihrer Systeme.

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  7. Das ist so aber nicht vergleichbar. GW ist nun bei leibe nicht die erste Firma, die Modelle aus Resin herstellt und es gab vorher schon Pioniere, die sehr schöne Modelle aus dem Werkstoff produziert haben. Ich weiß nicht, was genau GW und auch FW da falsch machen, aber sie kommen an die Modelle anderer Hersteller bei der Gussqualität von Resin-Modellen nicht heran. Das ist jetzt eher so, als hätten die Japaner hochwertig vorgelegt und die großen deutschen Firmen würden nachlegen, dabei käm aber nur Murks raus.

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  8. Die Deutschen hatten damals erfolglos versucht nachzulegen. Evtl. hat man auch bei GW die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. (O;

    Denkbar wäre aber auch, dass man aufgrund von patentierten (Guss-)Verfahren bei GW einen anderen (derzeit noch suboptimalen) Weg gehen muss. Aber da kenne ich mich zu wenig in der Materie aus.

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  9. Hallo :)

    Also erstmal ein toller Artikel, der es wirklich wunderbar zusammenfasst. Erst letzten Samstag war ich im Gw, um mir das neue Modell von Arjac ( Space Wolves ) anzusehen. Erst war ich begeistert von der detailliertheit des Models, bis ich gesehen habe dass der Hammer verbogen war. Und das ausnahmslos bei allen vorhandenen Miniaturen. Und soweit ich gehört habe, lässt sich Finecast sehr schlecht biegen. Also habe ich dem Gw-Mitarbeiter, welcher wohl meine verzweifelte Suche nach einem passenden Model beobachtet hat erklärt, dass das Model wirklich wunderschön ist, aber ich für den Preis einwandfreie Ware verlange.

    Eine Sache hast du im Zuge Finecast aber noch vergessen ( oder ich habe es überlesen ) : Es geht um das "flüssige Green-Stuff". Ich dachte wirklich, der Gw-Mitarbeiter wolle mich veräppeln, als er mir das damals unter die Nase hielt und meinte, es sei doch kein Problem damit die Blasen und ungenauigkeiten auszugleichen. Ähm..hallo O:O Ich meine, Vw verkauft doch auch kein Auto mit platten Reifen und verkauft mir dann wenn ich mich beschwere die Luftpumpe, mit der ich es wieder korrigieren kann. Und das ganze mit einer Selbstverständlichkeit, die schon an Unverforenheit grenzt.

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