Tuesday, 18 December 2012

Hobbydiagramm - WTF?!

In einem der älteren White Dwarfs (engl. Ausgabe #355) bin ich im dortigen "Standard Bearer" von Jervis Johnson über sogenannte "Hobbydiagramme" gestoßen und fand diese recht interessant. Es folgt daher mein Hobbydiagramm mit den folgenden Rubriken, wobei ich bei der Gewichtung der einzelnen Teile sowohl den Zeitaufwand als auch die "persönliche Wichtigkeit" berücksichtigt habe:

Malen / Umbauen: alles Handwerkliche
Hintergrund:  offizieller Fluff, Romane lesen, Artworks etc.
Gemeinschaft: Aktivität in Internetforen, Clubs, Treffen (z.B. Games Day), Freunde etc.
Spielen: Wie wichtig ist das Spielen, das Listenbauen etc. und wie viel der Hobbyzeit wird darauf verwendet?
Sammeln: Umfasst das Durchforsten von ebay, das Präsentieren der Minis in einer Vitrine etc., bzw. wie wichtig ist es einem ist eine Armee bzw. Miniaturenreihe möglichst komplett zu haben.


Wie man sieht, ist ein stimmiger, faszinierender Hintergrund mir sehr wichtig, ebenso wie schöne Püppchen auf einer schönen Spielplatte. Das Fachsimpeln über Listen, Regeln und das Spiel an sich spielen für mich eine eher untergeordnete Rolle. Das Sammeln an sich ebenso und eine Sammelwut bricht bei mir eher selten, dann aber akut aus (siehe aktuell z.B. meine Tallarner). Ich meine, diese Gewichtung spiegelt sich auch hier im Blog wieder.
Bei 40kings zum Beispiel würde wohl der Anteil fürs Spielen den größten Teil des Diagramms ausmachen und bei Massive Vodoo oder dieVincis wiederum das Malen. Allen gemein dürfte aber wohl ein ungefähr gleich großer Anteil in der Rubrik "Gemeinschaft" sein.
Ich bin schließlich über Freunde in meiner Schulzeit ins Hobby gekommen, habe darüber viele neue, nette Leute kennengelernt und ein Gespräch über den Hintergrund, einen neuen Codex oder sonst etwas, kann mir mindestens genauso viel Spaß machen, wie das Spiel an sich zu spielen. Dies war in der Vergangenheit bei mir stellenweise anders, doch man wird schließlich älter und weiser. Schließlich muss man nicht jeden Mist mitmachen und sollte sich davor hüten, beim Spielen in eine Wettrüstspirale zu geraten oder dort etwas kompensieren zu versuchen, was andernorts im Leben nicht in den richtigen Bahnen verläuft.

Außerdem habe ich über die Jahre gelernt mir ausreichend Zeit für meine Projekte zu nehmen. Eine Armee kann zwar in einem Stück fertig gekauft oder über ein Wochenende bemalt werden (wenn überhaupt), doch sieht diese dann meist eben auch so aus und meiner Meinung nach geht einem dann ein (in meinen Augen) wichtiger Teil des Hobbys irgendwie verloren. Außerdem relativiert sich bei entsprechender "Bespaßung" durch und mit den Minis der oft relativ hohe Anschaffungspreis.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass für mich ein Spiel im Kreis von Freunden mit bemalten, stimmigen Armeen auf einer schönen Platte das Optimum des Hobbys darstellt. Die Worte "Meta", "Codexleiche" und dergleichen haben daher wenig Platz in meinem Vokabular und letztlich ist es mir bei einem spannenden Spiel auch fast egal, wer letzten Endes gewinnt.

Wie sieht das bei euch aus und wie sähe denn euer Hobby-Diagramm aus?

* * *

Als ich diesen Blogeintrag schrieb, kam ich zudem über mein Einkaufsverhalten ins Grübeln und erstellte kurzum noch folgendes Diagramm:


Wenn es nicht Mail-Order only Sachen sind oder ein paar Farben, die ich ganz dringend brauche, kaufe ich schlichtweg nichts bei GW / FW direkt ein. Wozu auch? Schließlich gibt es die gleichen Sachen bei meinen Einzelhändlern in Köln mit 5 - 10% Rabatt und im Internet sogar mit noch höherem Preisnachlass.
Durch die Umstellung auf Finecast und die stetigen Preiserhöhungen wurde der GW-Direktvertrieb noch unattraktiver für mich und mittlerweile beziehe ich den Großteil meiner Minis schlichtweg über ebay oder die Marktplätze diverser Onlineforen. Dabei macht die Suche nach den Minis stellenweise auch einen gewissen Reiz aus und ich vermisse das "Einkaufserlebnis im GW-Laden" kein Stück. Wie haltet ihr das?

3 comments:

  1. Ich halte es ähnlich...dieses große Online-Auktionshaus und die Marktplätze der vielen Foren machen einen Direkteinkauf doch unattraktiv, wenn nicht sogar unnötig...und ja, die Suche, die "Jagd" nach der und der bestimmten Miniatur (oder eben trupps, je nach dem) macht ebenfalls einen gewissen Reiz aus ... :)

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    1. Kein Wunder, dass GW mit der Umstellung auf Finecast und Plastik versucht, den Gebrauchtwarenmarkt mit kaputt zu machen bzw. wird dies sicherlich als willkommener Nebeneffekt hingenommen. :D

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  2. Gut, kann (und muß?) man ja verstehen, GW als vorrangig Gewinnorientiertes Unternehmen ist natürlich daran interessiert seine neuen Produkte abzusetzen, weshalb die früheren Modellreihen, jo, "verschwinden" müßen...warum haben die Valhallaner und Mordianer nicht mehr wie früher eine Schwere und eine Spezialwaffe, die Stahllegion und die Tallarner jedoch schon? Warum kosten die Tallarner 5 € mehr als die SL...? Warum habe ich früher Creed und Kell (aus Metall) in einem Pack für 17,50 bekommen und zahle heute das doppelte...nur wegen Finecast...?

    Gut, an den Finecastprodukten kommen wir nicht vorbei, wo Charaktermodelle früher in Metall aufgelegt wurden kommen sie heute in FC...und zu den Armeen...gut, Kunststoff IST vielleicht leichter umzubauen und bietet insgesamt mehr variation bei den Modelposen, aber ansonsten...? Die zehner-Standard-Box Cadianer kostet 23 € und hat zwei Spezialwaffen - für 7 € mehr bekomme ich einen coller aussehenden Metalltrupp mit Spezial - und schwerer Waffe...

    Vielleicht wird GW ja diesen Weg gehen; daß die zweite Spezialwaffe durch eine schwere ersetzt wird, die Zehnerbox dann auch 30 € kostet, die Metalltrupps aber aus "Sammlermodelle"/Onlineshop verschwinden...wer weiß...

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