Saturday 3 August 2013

Hitzefrei und Retro-Trash

Die letzten Tage war es einfach zu warm um irgendetwas zu bemalen und so kann ich erst einmal keine neuen Miniaturen vorweisen. Allerdings möchte ich euch nun, quasi als Entschädigung, mit der Geschichte über meinen Weg ins Hobby langweilen. *yeah*

Ich fing relativ früh an mich für Kunstoffbausätze von Panzern, Flugzeugen und Schiffen zu interessieren und so sammlte ich erste Erfahrungen im Zusammenbau von Modellen sowie deren Bemalung. Daneben hatte ich früh ein Fable für Fantasy- und Sci-Fiction Bücher/Filme. Als sich dann irgendwann Anfang der 90'er Jahre des letzten Jahrhunderts diese Werbung (natürlich auf Deutsch) in mein Kinderhirn brannte, war klar: Das muss ich haben!


Das Konzept von StarQuest bzw. SpaceCrusade war einfach der Hammer und die beiden Erweiterungsset fanden später auch noch den Weg in mein Kinderzimmer. Letzten Endes habe ich das Spiel dann gar nicht so oft gespielt, doch die Miniaturen an sich und die Artworks reichten mir auch so. Mit dem Namen "Games Workshop" konnte ich damals noch nicht viel anfangen und ich kam seltsamerweise auch nicht auf die Idee die Miniaturen zu bemalen...


Als ich schließlich 14 Jahre als war zog meine Familie in eine andere Stadt, was einen neue Schule und in diesem Zusammenhang einen neuen Freundeskreis für mich bedeutete. Auf der ersten gemeinsamen Klassenfahrt rauften wir "Nerds" uns schnell zusammen und zockten direkt ein paar Runden StarQuest. Einer meiner neuen Freunde hatte damals (Anfang 1995) die ersten vier Ausgaben des deutschen White Dwarfs dabei und schnell war klar, dass wir in Warhammer Fantasy oder 40k einsteigen würden.

Ich entschied mich anfangs zunächst für eine Fantasy-Zwergenarmee und staubte dafür bei einem Fantasyhändler fünf GW-fremde Zwergenmodelle ab. Diese fünf Zwerge waren die ersten Miniaturen, die ich je bemalte. Allerdings hatte ich noch nie etwas von einer "Grundierung" gehört und malte mit Revell-Ölfarben auf das blanke Metall. Die Zwerge fielen mir neulich beim Aufräumen im Keller wieder in Hände... Kennt einer zufällig den Hersteller?


Aus Warhammer Fantasy wurde dann doch nichts und wir alle wandten uns daraufhin schnell Warhammer 40.000 in der damals neuen zweiten Edition zu. Für knapp 50 DM kaufte ich mir zum Start im Kölner Games Workshop Store (der allererste in Deutschland überhaupt!) eine Box Eldar Gardisten aus Kunststoff und einen Eldrad Ulthran aus Metall. Fünf Gardisten habe ich neulich auch wieder gefunden und man beachte die "eleganten" Umbauten sowie die "exquisite" Bemalung:

Meine ersten bemalten 40k Miniaturen

Neben der Grundbox der 2. Edition und dem Codex: Eldar kaufte ich mir im Laufe der Zeit auch eine recht große Eldararmee zusammen und schließlich spielten wir auch ein paar wenige Spiele. Dennoch spielte 40k neben DSA, AD&D, MTG usw. aber nur eine Nebenrolle und geriet schließlich mehr und mehr in Vergessenheit. Unabhängig davon spielte ich so ziemlich jedes der damals erscheinenden 40k-basierenden Oldschool-Computerspiele und las gelegentlich den White Dwarf.

Die dritte und einen Großteil der vierten Edition von 40k verschlief ich völlig und erst als ich während des Studiums auf ein paar Gleichgesinnte traf, reaktivierte ich das Tabletop-Hobby wieder vollends. Seit dem bin ich ununterbrochen dabei geblieben und den Großteil von dem was ich seit dem "verbrochen" habe, ist hier im Blog zu sehen. Das war es auch schon. :D

Was war eure Einstiegsdroge? Auch StarQuest, Heroquest, die Herr der Ringe Sammelhefte, die DoW-Reihe, Die Claymore Saga...?!

Und weil es nix kostet und so schön ist hier noch zwei paar Spots, bei denen dem ein oder anderen von euch warm ums Herz werden sollte...

Heroquest (leider nur auf Englisch aber dafür mit der Stimme von Christopher Lee):

Claymore Saga (leider nur auf Französich): 


Bis bald und hoffen wir mal auf ein paar kühlere Tage!

5 comments:

  1. Hach, das sind schöne Erinnerungen!

    Angefangen hat es bei mir mit Heroquest, dann Starquest, danach dann die Claymore Saga - und dann war da diese Klassenfahrt nach England wo ich gesehen habe, was "diese eine Firma da" so alles mit Plastikfiguren anstellt - und ich war verloren.
    :-)

    Nach einer längeren Zeit der Abstinenz habe ich es geschafft, wieder ein HeroQuest-Grundspiel und ein paar Erweiterungen zu bekommen, das Grundspiel habe ich mittlerweile komplett bemalt und wir haben eine kleine Gruppe gefunden, mit der wir das öfter mal wieder spielen.

    Danke für's Rauskramen der alten Sachen, das hat mir einen echt schönen Start in den Hobbytag beschert.

    Gruß,
    Thomas

    ReplyDelete
  2. Ich zitiere mal aus der Einleitung eines Beitrags, die ich im Warmachine-Forum zum Thema WH40K geschrieben habe:

    Als ich 1988 das erste Mal den "Warhammer 40.000: Rogue Trader" Folianten in Händen hielt, konnte ich gerade genug Englisch, um von der dargebotenen Spielwelt komplett und restlos fasziniert zu sein. Die Briten von Games Workshop hatten genug abgründigen Humor mit ihren apokalyptischen Visionen einer (übrigens unappetitlich faschistoiden) fernen Zukunft gepaart, um mich mit dieser unfehlbaren Reizmischung fest zu packen. Es waren schließlich die langsam dahin siechenden Achtziger Jahre, als die Zukunft noch im atomaren Höllenfeuer einer verpesteten, überbevölkerten Erde zu liegen schien. Der Blade Runner trifft Maggie Thatcher auf eine Tasse Tee, nachher kommen noch Mad Max und Frank Herbert vorbei und bringen Plätzchen mit (lieber nicht essen!). Es muss dieser Reiz einer ausgesprochen politisch unkorrekten Zukunft sein, in der Menschen ständig absurde Kriege führen, gegen Außerirdische, gegen sich selbst, gegen lebensfeindliche Umwelten etc. der mich auch wieder animiert hat, kleine Plastikfiguren in grotesken Massen zusammenzubauen und anzumalen. Oder, wie es auf dem Rogue Trader-Buchrücken so trefflich heißt: "There is no time for Peace. No respite, No forgiveness. There is only WAR."

    ReplyDelete
  3. Vielen Dank für den Nostalgieflash! Passte genau ins Lebensgefühl, da ich mich momentan u.A. gerade mit den alten HeroQuest-Minis befasse und vielleicht den alten Kindheitstraum, mal ein komplett bemaltes Grundspiel zu besitzen, doch noch mal aufleben lassen werde.

    Bei mir ging's mit HeroQuest los -- sowas hatte ich davor noch nie gesehen. Dazu gesellten sich dann einige - auf Flohmärkten zusammengesuchte - alte Warhammer Fantasy Minis: Ich wusste gar nicht, dass da noch ein größeres Spiel dranhängt, für mich sahen die Modelle einfach aus wie coolere HeroQuest-Figuren, und so wurden sie dann auch eingesetzt.

    Später kamen dann natürlich auch StarQuest und Claymore-Saga dazu, wobei gerade StarQuest in meinen Augen schlechter gealtert ist als HeroQuest -- vielleicht war die deutsche Version mit ihren "Betäubungswaffen" und "Robotlings" sowie der "Space Marine-GSG" einfach eine zu starke Verballhornung des Original 40k-Hintergrundes.

    Dann kaufte ich - wieder auf dem Flohmarkt - Advanced HeroQuest (das hier allerdings "Herr des Schwertes" hieß -- stellt Euch meine Freude vor, als ich zuhause herausbekam, dass es eigentlich auch ein GW-Spiel ist. Das Spiel hat mich damals so geflasht, dass ich ganze Kampagnen entworfen habe und kurzfristig sogar einen begleitenden Fantasy-Roman schreiben wollte. Danach fing ich dann mit Warhammer Fantasy an und stellte sogar eine Armee fertig -- sofern man eine Armee jemals wirklich fertigstellen kann.

    Der nächste große Knall kam dann, als mir ein Kumpel in der siebten Klasse den 2. Edition Codex Imperialis von 40k auslieh. Ich erinnere mich noch, wie ich einen ganzen Samstagvormittag im Bett zusammengerollt das Buch verschlang und gar nicht fassen konnte, wie verstrahlt das alles war. Und der Rest ist Geschichte ;-)

    Mein Erweckungserlebnis hinsichtlich 40k habe ich hier übrigens noch mal genauer beschrieben, falls es jemanden interessiert:

    http://eternalhunt.wordpress.com/2013/03/13/totally-worth-it-40k-2nd-edition-codex-imperialis-and-rulebooks/

    ReplyDelete
  4. >>>Was war eure Einstiegsdroge? Auch StarQuest, Heroquest, die Herr der Ringe Sammelhefte, die DoW-Reihe, Die Claymore Saga...?!<<<

    Ich entwickelte durch Dawn of War ein gewisses Interesse daran. Ein Bekannter hatte es sich damals zugelegt, konnte es aber in unserer damaligen LAN-Gruppe nicht etablieren, wir dadelten damals nur AoM und Empires-Neuzeit.

    Irgendwann später stolperte ich über "dieses alte Spiel", das aber vom Konzept (der Spielmechanik) und dem Hintergrund (eines dystopischen, quasifaschistischen autoritären Gottesstaates >meinem damaligen Empfinden nach<) recht interessant schien.

    Danach habe ich dann zuerst von GW und dem ganzen drumherum erfahren.

    ReplyDelete
  5. Vielen Dank für die vielen und vielfältigen Kommentare. Wirklich interessant, auf welchen Wegen man so ins Hobby finden konnte. Schade, dass es keine wirklichen Ableger mit Miniaturen von GW mehr gibt, die einem einen günstigen und leichten Einstieg ermöglichen.

    Als einzige Produkte die GW nicht selbst vertreibt fallen mir eigentlich nur das Rollenspiel Dark Heresy und ein paar Videospielen ein. Mhmmm. Gibt das später mal Nachwuchsprobleme? Das heutige Preisniveau kommt dann auch noch dazu... :(

    ReplyDelete